SPEKTOR 6: Highlight und Preistipp bei i-fidelity.net

i-fidelity.net und DALI SPEKTOR 3. Teil: Die Standbox SPEKTOR 6 gefällt der Redaktion des Online-Magazins so gut, dass sie sich zugleich die Auszeichnungen "Preistipp" und "Highlight" sichert.

"Die Prüfung für die SPEKTOR 6 [beginnend mit dem Titel ‚One Of These Days’ von Haldolium, zu finden auf dem Album ‚Repainted’] besteht hier natürlich in der Wiedergabe des Tieftonbereichs, denn wo im Vorbild Gilmour und Waters mit E-Bässen einsetzen, langen hier Synthesizer noch eine ganze Etage tiefer zu. Das beeindruckt die SPEKTOR 6 allerdings überhaupt nicht, sie schiebt die wuchtigen Impulse ganz locker und präzise kontrolliert dem Hörer entgegen. Also bitte, dann folgt mit ‚Chain Reaction’ von Rodriguez Jr. ein kompositorisch wesentlich reiferer Titel für erfahrene House-Connaisseure, der zugleich eine wirklich große Herausforderung in Sachen Bassreproduktion darstellt  – für beinahe jeden Lautsprecher. Dementsprechend muss die SPEKTOR 6 bei diesen abgrundtiefen Attacken mit ihren Grenzen umzugehen wissen und sich möglichst galant aus der Affäre ziehen. Und genau das macht sie vorbildlich, die 6er bleibt sehr dynamisch, akkurat und trocken-druckvoll, ohne sich zu verheben. Reserven für Party-taugliche Pegel hält sie dabei auch bereit, und so steigt Olivier Mateu förmlich aus den Pariser Katakomben empor – eine großartige Leistung.

Dem Genuss vergleichbarer akustischer Avantgarde habe ich mich viele Nächte ungeniert hingegeben, aber die SPEKTOR 6 hat selbstverständlich ausreichend Gelegenheit bekommen, ihr ganzes Potential zu zeigen. Die längere, 2015 abgemischte Version von Kari Bremnes' ‚Spor’ enthält ebenfalls sehr tiefe, voluminöse Bass-Sequenzen, doch die SPEKTOR 6 scheint die Aufmerksamkeit selbst auf ihren Gesang zu lenken, diese unverkennbare, samtige Stimme, die über einer motivierenden, zugleich etwas mystisch angehauchten Kulisse schwebt. Die DALI differenziert das vokale Spektrum feindynamisch und tonal ausgezeichnet, spürt die Atmosphäre des Songs genau auf und wahrt die Ordnung in einem komplexer werdenden Klanggeschehen. [... Auch bei ‚Potsdamer Platz’ des schwedischen Pianisten Jan Lundgren] agiert die SPEKTOR 6 völlig integer, souverän und glaubhaft, positioniert die Musiker klar voneinander abgegrenzt auf einer großen, sehr gut überschaubaren Bühne und gibt den Instrumenten Körper. Vor allem aber involviert ihre agile Spielfreude, die SPEKTOR 6 gefällt sich offenkundig in der Funktion eines Botschafters für Klangqualität und wird ihr vollauf gerecht.

Testergebnis
DALI schockiert zunächst geradezu mit diesem Vorstoß in eine bislang unangetastet gelassene Niedrig-Preisklasse, kann mit den Qualitäten der SPEKTOR 6 jedoch schnell beruhigen: Sie ist sehr gut verarbeitet und erweist sich in der Praxis in jeder Hinsicht als völlig unkompliziert. Sie überzeugt mit einer wirklich neutralen Abstimmung sowie einem tonal, dynamisch und räumlich ausgeprägten Differenzierungsvermögen auf ganzer Linie. Eine bemerkenswerte Souveränität und ihre agile Spielfreude krönen eine Performance, die auch anspruchsvollere Hörer aufhorchen lässt und Novizen Lust auf HiFi machen kann. Die Preiswürdigkeit der DALI SPEKTOR 6 markiert derzeit die Spitze des Machbaren und dürfte wohl eine ganze Weile lang unangefochten bleiben: ganz klar ‚Preistipp’ und ‚Highlight’ in einem!

Klangqualität: sehr gut
Labor: gut
Verarbeitung: sehr gut

Lesen Sie hier den gesamten Test

 

Veröffentlichungsdatum: 24. März 2017

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