EPICON 2: Test bei STEREO mit Klangnote 100 %

In der STEREO Ausgabe 4/2013 heißt es im Fazit des EPICON 2 Tests: "Mit Klein-Kunst zur Top-Referenz!"

"In der Praxis erwies sich die EPICON 2 als weitgehend unproblematisch. Wie Standmodelle auch gehört sie frei aufgestellt, um eine natürliche Räumlichkeit und ein von den Gehäusen abgelöstes Spektrum bieten zu können. Also die DALI bitte nicht in die Schrankwand quetschen, nur weil irgendjemand mal von Kompakten als ‚Regalboxen' gesprochen hat. Außerdem bliese die rückwärtige Reflexöffnung so direkt gegen die Wand, was den Bass unsauber aufbläht. Aua!



Aber um Platz zu sparen, kau ohnehin niemand eine EPICON 2. Auf ihrem Ständer beansprucht sie nicht weniger Raum als die EPICON 6. Zumindest in Zimmern bis 20 Quadratmetern zieht der Kompaktlautsprecher gegen die große Schwester in Sachen Prägnanz kaum den Kürzeren: Gitarren etwa haben einen realistisch umrissenen Korpus. Das Schwingen ihrer Saiten wird physisch spürbar. Alles ist fest in sich gefügt.



Klar, die üppiger bestückte, voluminösere EPICON 6 stellt im Frequenzkeller mehr Energie und Druck bereit. Über die gebotene Attacke sagt das aber nur wenig. Und da langt das Zwei-Wege-System kraftvoll zu. Immerhin verfügt es über einen 15er-Tiefmitteltöner mit DALIs innovativer SMC-Technik (Soft Magnetic Compounds), dessen Polkern spezielle Eigenschaften besitzt, da er aus einem nach geheimem Rezept gemixten Metallpulver gebacken wurde. In Verbindung mit den Aluminiumringen gegen schwankende Induktivitäten sollen auf diese Weise niedrigste Verzerrungen erzielt werden. 




Ob SMC der Grund für den ausgesprochen dynamisch und agil pulsierenden Bass ist, der die EPICON-Reihe auszeichnet, wissen wir nicht. Doch die Vertreterin der Kompakten ist Teil des Draufgängerclubs, woran das dickwandige, versteifte, stabile Gehäuse gewiss seinen Anteil hat. Die (zu) oft bemühte Floskel tri hier den Nagel auf den Kopf: Nicht allein angesichts ihrer Größe, auch innerhalb der gesamten Kompaktliga bringt die kleine DALI einen ungemein potenten, ja fulminanten Bass, der sich nicht plump daherschleppt, sondern athletisch bewegt und damit das Klangbild trägt wie treibt.



Am oberen Ende des Übertragungsbereichs sorgt die Kalotte für gleichermaßen kernige wie feinsinnige Höreindrücke, so dass man den Magnetostaten der Standboxen nicht vermisst. Wir haben‘s probiert. Duftig-zart hingehauchte Aufnahmen tönen fast ebenso aufgefächert wie aus den großen EPICONs mit ihrem zweiteiligen ‚Tweeter Module'. Beim hypnotisch-irrigen ‚Iduzka' der Gruppe Oio umgarnte die kleine Verführerin, die sich perfekt im Klangbild versteckte und kaum noch ortbar war, die Hörer, spielte sie geradezu schwindelig.

Doch das sollte einem nicht den Blick dafür verstellen, dass dieses Schätzchen im Lackdress auch gern die Rockerbraut gibt, die mit Vehemenz um die Ecken fegt. Den dazu nötigen Groove und die Fähigkeit, auch mal kräftig loszuröhren, hat die EPICON 2 in höherem Maß als die meisten anderen Kompaktboxen. Schön, dass ihr diese Verve sogar schon an günstigeren Antrieben, sprich: Verstärkern gelingt.



Wir haben die EPICON 2 in mehreren Räumen sowie an unterschiedlichsten Amps und Kabeln gehört. Dabei hat sie stets die Eigenheiten der Anlagen aufgezeigt, vor allem aber ihr musikalisches Gespür bewiesen. Damit reiht sie sich als Klein-Künstlerin nahtlos ins EPICON-Ensemble ein. Dass sie für schmalere Bühnenbretter gemacht wurde – na und! Dort findet man oft die größten Talente.



Fazit

Der Kompaktlautsprecher aus der ambitionierten EPICON-Reihe hält, was die größeren Modelle versprachen. So ist der 2er etwa die agile, farbige und in den unteren Lagen dynamisch pulsierende Gangart der Standboxen zu eigen. Darüber hinaus beherrscht sie das audiophile Repertoire aus dem Effeff. Mit Klein-Kunst zur Top-Referenz!"

Download des Tests als PDF-Datei

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