MENUET: "audiophile Perle" bei AUDIO

Einen "veritablen Glücksmoment" erlebte die AUDIO-Redaktion, als die extrem kompakte DALI MENUET zum Test antrat. Das Ergebnis: Begeisterung pur, Top-Noten und die "AUDIO-Empfehlung für Detailtreue".

Das Fachmagazin AUDIO versammelte in seiner Ausgabe 8/2016 unter dem Motto "Audiophile Perlen" eine Handvoll edler Kompaktlautsprecher zum Test. Darunter befand sich als günstigster Lautsprecher die DALI MENUET, die sich in ausgezeichneter Weise profilierte:

"Die DALI MENUET lockt mit dem klanglichen Format eines erwachsenen Kompaktlautsprechers. Erstaunlich der Bass, der uns da entgegen tönte, hinzu kommt die feine Auflösung des Stereopanoramas. Die Aufnahme von Verdis ‚Macbeth’ unter Riccardo Muti ist so ein Markstein. Da geht es zur Sache, da wird getobt, gejubelt, gesäuselt‚ gefeiert – Muti war Mitte der 70er-Jahre bei der Entstehung dieser Aufnahme ein Hitzkopf. Die EMI-Tontechniker haben seinen immensen Dynamikforderungen nachgegeben. Diese Opernaufnahme ist ein Muss für alle, die einmal großes Panorama und große Gefühle aus der Boxenachse tönen lassen wollen. Kleine Lautsprecher ohne Volumen lassen die Größe von Emotionen und Klang schrumpfen – nicht so die DALI MENUET. Es war wirklich überraschend, zu welchen Dynamikschüben sie sich in unserem Test hinreißen ließ.

Zudem fiel uns eine angenehme Tendenz zur Samtigkeit auf: Die Macbeth-Aufnahme kann im aktuellen Mastering sehr harsch klingen, doch die kleine MENUET versuchte zu harmonisieren. Hier stimmte die Welt aus Zwischentönen und Hochton-Energie. Dieser Lautsprecher kreischt nicht. Fast möchten wir uns dazu versteigert, ihn einen Charmeur zu nennen...

Lassen wir also Charmeur auf Charmeur treffen und legen die Live-CD von Leonard Cohen ein, ‚Songs From The Road’. Wir lieben diese perfekt abgemischte Scheibe. Die Stimme des großen Meisters klingt genau aus der Mitte des Stereodreiecks, sämtliche Instrumente sind blitzsauber drumherum angeordnet – und weiter hinten, als Aura, fiebert das Publikum mit. Mit Szenenapplaus, Rufen, Schreien – die Live-Atmosphäre ist faszinierend eingefangen.

Was machte die DALI MENUET daraus? Sie sonnte sich in der Bassstimme von Leonard Cohen. Das klang lecker, es war der berühmte Ohrenschmaus. Und sie folgte sehr präzise seinen Phrasierungen, seinem Atemrhythmus. Hinzu trat ein Panorama vom Feinsten, weit und transparent. Das war die richtige Musik für den richtigen Lautsprecher.

Wie hält es die DALI MENUET mit feindynamischen Informationen, taugt sie zum Studiomonitor? Schwierig. Wir würden eher verneinen, denn das trifft den Charakter dieses Lautsprechers nicht richtig. Die MENUET hat ein Gespür für Harmonien, für den Samt einer Aufnahme. Das verleiht ihr einen Ausnahmestatus. Kalte Analyse ist ihr fremd, was aber herausragend richtig musizierte Momente hervorbringen kann. Etwa bei Paul McCartneys ‚Maybe I'm Amazed’‚ dieser herrlichen Klavierballade: Da bereitet es wenig Freude, wenn ein Lautsprecher auf ultrapräziser Analyse beharrt und die Anmut der Singstimme vernachlässigt. Genau das tat die Menuet in unserem Test nicht, glücklicherweise. Das hatte Charme und den weiten Schwung der Phrasierung. Ein Lautsprecher der reichen Zwischentöne.

Fazit
‚Ein Lautsprecher mit viel Gefühl’ – das klingt wie eine freundliche Umschreibung für etwas, das fehlt. Doch das stimmt keineswegs. Die MENUET ist ein formvollendeter Lautsprecher mit einem Gespür für das Besondere in der Musik. Das lässt sich schwer beschreiben. Es ist der Mix aus Leichtigkeit, ohne nachlässig zu sein, aus Präzision, ohne grausam penibel zu sein. Die DALI MENUET weiß schlichtweg, wie man gute Musik fluten lässt. Die Bauweise verbüfft dabei: Kleiner lässt sich ein Lautsprecher kaum realisieren. Dass dennoch diese Fülle des Wohllauts daraus entstehen kann, istein veritabler Glücksmoment.

Audiogramm
Plus: detailgenau, erstaunlich viel Bass und Druck aus kleinem Gehäuse

Klangurteil: 81 Punkte
Preis/Leistung: überragend"

Download des gesamten Tests als PDF-Datei

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