James Blood Ulmer Live Experience – Weinen
Aus dem Album Live at the Bayerischer Hof (1994)
Label: In+Out Records
Erscheint auf: DALI-CD Vol. 4

In seiner Jugend fühlte sich James „Blood“ Ulmer zu lokalen Gospel-, Country- und Bluesgruppen hingezogen. Mit 17 arbeitete er in Pittsburgh mit Rock'n'Roll-Bands. Er spielte 10 Jahre lang in Jazz-Funk-Besetzungen und arbeitete mit dem Organisten Hank Marr zusammen. 1968 war Ulmer in Detroit und experimentierte bereits mit dem innovativen, wenn auch rauen Stil, für den er in den 80er Jahren bekannt werden sollte.

Er zog 1971 nach New York und wurde durch seine Arbeit mit dem ehemaligen Coltrane-Schlagzeuger Rashied Ali im Rashied Ali Quintet auf Ornette Coleman aufmerksam. Kurz darauf wurde er ein Schüler des legendären Musikers. Coleman nannte Ulmer einen „natürlichen Harmolodisten“ und so begann ihre jahrzehntelange Zusammenarbeit.

Während der 70er Jahre wurde seine Arbeit vielfältiger. Er spielte in dem Cal Massey/Archie Shepp Musical Lady Day an der Brooklyn Academy of Music. Er arbeitete auch mit Paul Bley, spielte in der Carnegie Hall mit Coleman und nahm mit Joe Henderson, Larry Young und Arthur Blythe auf.

Ulmer wird oft mit Jimi Hendrix verglichen, weil er eine völlig neue Sprache auf der Gitarre entwickelte. Ulmer erregte schließlich während der New Wave- und Punk-Bewegung die Aufmerksamkeit eines breiteren Publikums.

Crying ist einfach eine wunderbare Live-Aufnahme von Ulmer, bei der die Atmosphäre aus den Lautsprechern strömt. Es ist eine extrem dynamische Aufnahme, vor allem die Rhythmusgruppe mit dem Schlagzeug und der Bassgitarre, die sehr präzise herausstechen. Es ist ein Musterbeispiel für eine Live-Aufnahme voller Dynamik und Klarheit.