Die Welt der Musik verändert sich 
Das akustische Duo besteht aus Brenley MacEachern (Gesang, akustische Gitarre) und Lisa MacIsaac (Geige, Gesang etc.), die meist mit einer Live-Band auf der Bühne stehen. Sie gibt es seit elf Jahren und haben sich im Laufe der Zeit ein treues Publikum aufgebaut und einen ganz eigenen Sound kreiert. Ein Sound und Stil, der als „City-Folk″ bezeichnet wird. Natürlich hat das Duo die Veränderungen in der Musikwelt in den letzten zehn Jahren miterlebt:

„Ja, wir waren ein Teil dieses Wandels. Sinkende Einzelhandelsumsätze, das digitale Zeitalter und so weiter. Aber wir haben Glück! Die Leute kaufen immer noch Platten. Obwohl die junge Generation viel herunterlädt, kann man auf diese Weise mehr Menschen erreichen“, erklärt Madison-Violet-Sängerin, Gitarristin und Songwriterin Brenley MacEachern.

Musik ist subjektiv
Sie und die andere Hälfte des Duos, Lisa MacIsaac, haben sicherlich ihr Bestes gegeben, um sich ein Leben in der Musik und eine treue Fangemeinde aufzubauen, indem sie so oft unterwegs waren.

Ihre Musik scheint international gut zu funktionieren und Brenley sieht keine allzu großen Unterschiede darin, wie das Publikum von Land zu Land auf ihre Musik reagiert:

„Nein, nicht wirklich. Musik ist so subjektiv. Es spielt keine große Rolle, wo auf der Welt man sich befindet, da es von Region zu Region in einem bestimmten Land unterschiedlich ist“, sagt Brenley.

„Vielleicht ist es im Norden einer Region oder eines Landes volkstümlicher als im Süden. Also nicht wirklich.“

Viel unterwegs zu sein, bedeutet eine enge Beziehung. Als ich Dave Davies von The Kinks erwähne, der über das komplementäre Element in der Beziehung zwischen ihm und seinem Bruder Ray Davies spricht, kommentiert Brenley:

„Wir schreiben viel zusammen. Wir schreiben schnell und es funktioniert im Allgemeinen sehr gut. Natürlich gibt es Momente, in denen gestritten wird. Aber ich denke, es ist eine zufällige Begegnung [Brenley und Lisa, Anm. d. Red.] – wir haben das Glück, uns gefunden zu haben. Es funktioniert gut zwischen uns.

Wenn zwei Stimmen zu einer werden
Eine der größten Qualitäten von Madison Violet auf der Bühne und bei Aufnahmen sind ihre Gesangsharmonien.

„Nun, ich denke, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Es ist nicht einfach, Stimmen zu finden, die so gut miteinander harmonieren. Wir alle haben Leute wie Simon & Garfunkel gehört, wo zwei Stimmen zu einer werden.“

Humor und Melancholie
Es ist aber nicht alles Harmonie. Oft gibt es eine Dualität, die in den Songs von Madison Violet zu finden ist. Etwas Bittersüßes und Melancholisches und zugleich Humor und bodenständige Logik in Worten wie in Musik und Instrumentierung.

„Wir versuchen, nicht zu düster zu sein“, stimmt Brenley zu. Vor den Aufnahmen zu ihrem letzten Album „No Fool for Trying″(2009) verlor Brenley ihren Bruder, während Lisa einen engen Freund verlor.

„Wir hatten also dieses Gefühl der Melancholie. Aber es gibt immer noch eine Menge Hoffnung auf dieser Platte – und dann gibt es noch ein paar Mandoline und so weiter. Wir sind meistens glückliche Menschen!“

Guter Klang ist wichtig
Und guter Klang ist wichtig für diese meist glücklichen Menschen.

„Es gibt nichts Besseres als eine gute Stereoanlage und gute Lautsprecher. Im Studio arbeiten wir in ProTools, in verschiedenen Studios, was zur Verfügung steht. Es geht darum, was am besten klingt!“

Madison Violet haben im September 2011 ein neues Album veröffentlicht
“Wir haben einige Songs dafür geschrieben. Die Vorproduktion beginnt im Februar und die Aufnahmen im März. Ich glaube nicht, dass es etwas völlig anderes sein wird als die vorherigen Alben, aber Songs ändern sich manchmal. Wenn zum Beispiel ein neuer Spieler dazu kommt, ändern sich die Dinge. Die neue Platte könnte sowohl für euch als auch für uns eine Überraschung sein!“, schließt Brenley am Telefon auf Tour, wo die Band in den letzten zehn Jahren so viel Energie aufgewendet hat. Für Brenley und Lisa ist es an der Zeit, zu ihrem nächsten Gig zu reisen.

- Rune H. Jensen, rhj@dali.dk